Heute ohne viele Kommentare meinerseits ein Gedicht zum dichtenden Dienstag, bestehend aus nächtlichen, verwirrenden Gedanken über das Leben, das Schreiben und das Ichsein. „Der Dienstag dichtet“ ist eine tolle Schreibaktion von der lieben Katharina, die den Dienstag zum Gedichte-Tag ernannt hat! Ihre Gedichte, weitere Infos zu der Aktion und die anderen Teilnehmer*innen findet ihr hier.
gibt es etwas paradoxeres als das leben?
der kalte wind, der mir eisig ins gesicht schlägt, lässt meine augen tränen.
das feuer sorgt dafür, dass meine wangen in dem gleichen rotton glühen.
ich bin jeden tag einen tag älter. mehr wissen, mehr erfahrungen, mehr ich.
und jeden tag auch einen tag älter. einen tag erwachsener und weniger ich.
ich verkrieche mich, in dieses haus, in diesen körper, in diesen kopf.
und gleichzeitig will ich, dass die ganze welt sieht und versteht.
ich stehe zwischen all diesen menschen und bin trotzdem allein.
ich stehe neben dir, glücklich, gemeinsam und fühle mich wie die ganze welt.
die musik lässt mich springen. das lesen lässt mich innehalten.
das lachen macht mich lebendig. und das schreiben lässt mich atmen.
und ich, ich lasse los.
schwebe vorbei an paradoxen, gegenteilen und erwartungen.
und komme mir selbst dabei immer ein bisschen näher.
jedes wort ein neuer atemzug. jedes wort erfülltes leben.
luna.